Pflege hat in Oberösterreich oberste Priorität
Mehr Personal, mehr Auszubildende und erstmals seit 7 Jahren ein Rückgang bei leerstehenden Betten auf Grund von Personalmangel.
Oberösterreich eint das Ziel, dass unsere ältere Generation gut und gerne alt werden soll und dass unsere engagierten Mitarbeiter/innen in der Pflege Rahmenbedingungen vorfinden, um ihren Job qualitativ hochwertig und gerne ausüben zu können. Darum setzt Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer seit Amtsbeginn konsequente Maßnahmen im Bereich der Pflege und Betreuung.
Den Herausforderungen, die mit diesen Zielen verbunden sind und dem demografischen Wandel (bis 2040 steigt die Zahl der Pflegebedürftigen um
45% auf 107.000 Menschen) begegnen alle Beteiligten, über Parteigrenzen hinweg, gemeinsam mit der Fachkräftestrategie Pflege – 50 konkrete Maßnahmen mit einem strukturierten Plan, um mehr Personal für die Pflege zu gewinnen, die bestehenden Mitarbeiter/innen zu entlasten und eine attraktive und moderne Ausbildung zu schaffen.
Die Wirkung der Maßnahmen wird laufend evaluiert. Seit rund einem Jahr sind 15 der 50 Maßnahmen bereits umgesetzt und zeigen eine erste positive Wirkung.
Unsere Maßnahmen für eine bessere Pflege wirken:
In Oberösterreich setzen wir konsequent Maßnahmen
Erstmals seit sieben Jahren ist die Zahl der leerstehenden Betten auf Grund von Personalmangel in den Alten- und Pflegeheimen rückläufig. Dies ist auf die konsequente Umsetzung der Maßnahmen der Fachkräftestrategie Pflege zurückzuführen.
Die positiven Entwicklungen sind aber kein Grund sich auszurasten: In diesem Jahr wird ein besonderes Augenmerk auf die Hebung des Beschäftigungsausmaßes, die Ausweitung der Maßnahmen auf die Mobile Pflege, die weitere Attraktivierung der Ausbildung und die Nutzung von digitalen Assistenzsystemen zur Unterstützung gelegt. Zudem weiten wir unsere Bemühungen um ausländische Fachkräfte gemeinsam mit dem Gesundheitsressort aus.
15
Maßnahmen sind umgesetzt
24
Maßnahmen werden aktuell umgesetzt
11
Maßnahmen sind noch offen
Unsere bisherigen Erfolge:
Anreize für Umsteiger/innen durch einkommensunabhängiges Oö. Pflegestipendium von monatlich 600 Euro. Seit der Einführung wurden in Oberösterreich 1.041 Pflegestipendien bewilligt. Damit sollen speziell Umsteiger/innen angesprochen werden, die beispielsweise bereits familiäre und finanzielle Verpflichtungen haben.
Durch die Novelle der Oö. Alten- und Pflegeheimverordnung wurde ein flexiblerer Personaleinsatz und eine Erhöhung des Mindestpersonalschlüssels ermöglicht. Die neue Berufsgruppe “Stützpersonal” unterstützt die bestehenden Mitarbeiter/innen bei administrativen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Für den Jobeinstieg ist keine pflegerische Ausbildung notwendig, jedoch verpflichten sich die Personen zu einer Ausbildung innerhalb von zwei Jahren. In nur einem Jahr konnten 182 Stützkräfte für die Alten- und Pflegeheime gewonnen werden.
Durch erste digitale und modulare Ausbildungslehrgänge sowie weiteren Maßnahmen konnten bereits mehr Personen für eine Ausbildung gewonnen werden. Mit Jahresende 2023 waren 1.576 Personen in Ausbildung. Das sind um 171 Personen mehr als ein Jahr zuvor.
Mit dem Oö. Pflegetechnologiefonds finanziert das Land Oberösterreich digitale Assistenzsysteme und innovative Projekte, um den Pflegealltag zu erleichtern. Im Jahr 2024 ist der Fonds mit 2 Millionen Euro ausgestattet. Zudem werden weitere Maßnahmen im Bereich der Digitalisierung gesetzt, bspw. die breite Anbindung der Heime an die elektronische Gesundheitsakte (ELGA).
In den Alten- und Pflegeheimen wurden die Dokumentationsvorschriften um bis zu 50% reduziert. Damit werden die Mitarbeiter/innen entlastet und es bleibt mehr Zeit für die Betreuung und Pflege. Denn unsere Pflegekräfte sollen Menschen und nicht Akten pflegen.
Unser Weg ist noch nicht zu Ende...
Wir arbeiten konsequent an der Umsetzung unserer Maßnahmen und legen in den nächsten Monaten einen besonderen Schwerpunkt auf die Bereiche:
- Hebung des Beschäftigungsausmaß von Mitarbeiter/innen in Teilzeit
- Attraktive und moderne Ausbildung für Sozialbetreuungsberufe
- Nutzung digitaler Technologien und Assistenzsysteme zur Entlastung
- Ausweitung der Fachkräftestrategie Pflege auf den Bereich mobile Pflege und Betreuung
Hebung des Beschäftigungsausmaßes
67,6% der Pflegemitarbeiter/innen arbeiten aktuell Teilzeit. Würde rein rechnerisch jede/r Teilzeitmitarbeiter/in 3 Stunden pro Woche mehr arbeiten, könnten alle leerstehenden Betten belegt werden. Wir wollen daher gemeinsam mit den Teilzeitmitarbeiter/innen deren Beschäftigungsausmaß heben.
Weiterentwicklung der Sozialhilfeverbände
Die Sozialhilfeverbände sorgen für eine regionale Pflegeversorgung. Gemeinsam wollen wir Stärken bündeln und beispielsweise die Personalentwicklung und -rekrutierung oder das Innovationsmanagement voranbringen.
Oö. Pflegetechnologiefonds
Oberösterreich ist ein Land der Innovation und des sozialen Zusammenhalts. Beide Welten wollen wir stärker miteinander verbinden. Smart-Home Living oder digitale Assistenzsysteme unterstützen uns im Alltag. Diese Chancen wollen wir zum Wohle der Betroffenen, der pflegenden Angehörigen und der Mitarbeiter/innen verstärkt nützen.
Weiterentwicklung der mobilen Dienste
Die mobile Pflege ist eine wesentliche Säule der Versorgung in Oberösterreich. Viele Maßnahmen, die bereits erfolgreich in den Alten- und Pflegeheimen umgesetzt wurden, sollen im nächsten Schritt auf die mobile Pflege umgelegt werden.
Weitere Attraktivierung der Ausbildung
Die Ausbildung ist der erste Berührungspunkt, darum setzen wir hier weiter Maßnahmen, um mehr Einsteiger/innen und Umsteiger/innen für Jobs in der Pflege zu begeistern:
- Ausbildungsberatungsstelle als klare Anlaufstelle und Begleitung für Interessierte
Regionale Ausbildungsmobilisierung auf Basis der neuen regionalen Personalbedarfsplanung
Entwicklung eines Modells "Ausbildung und Anstellung"
Anwerbung von qualifizierten Pflegekräften im Ausland und Fast Lane Verfahren zur Berufsanerkennungen
Neben der Gewinnung neuer Pflegekräfte in Oberösterreich, blicken wir über die Grenzen hinaus und setzen auch auf die Rekrutierung von qualifizierten Pflegekräften im Ausland. Um ein attraktives Zielland zu sein, setzen wir Schritte um die Berufsanerkennung zu optimieren und Pflegefachkräfte aus Drittstaaten beim On-Boarding noch besser zu begleiten.
Flexibilisierung der Dienstplangestaltung und Optimierung des Personaleinsatzes
Die wichtigste Ressource in der Pflege sind unsere Mitarbeiter/innen. Je mehr Zeit sie für die Betreuung der Älteren und Beeinträchtigten zur Verfügung haben, desto besser. Zur Entlastung, zum flexibleren Einsatz und um mehr Planungssicherheit zu schaffen, werden in diesem Bereich Maßnahmen gesetzt.