„Menschen, die nach Österreich kommen und eine Ausbildung und Fleiß mitbringen, die sich um die Sprache und ein gutes Zusammenleben bemühen, sind in Österreich herzlich willkommen. Wir brauchen fleißige, freundliche Pflegekräfte, die für unsere Eltern, Großeltern und die Urli da sind, wenn es daheim einfach nicht mehr geht und Profis gefragt sind. Das Land Oberösterreich geht hier mit der Einladung an ausländische Pflegekräfte aus meiner Sicht genau den richtigen Weg. Diese Einladung für Pflegekräfte ist begleitet von ganz klaren Regeln, aber auch Angeboten, um in Oberösterreich anzukommen und Teil zu werden. Ich freue mich, dass wir hier gemeinsam als Bundeskanzleramt und als Sozialressort OÖ die wissenschaftliche Begleitung bestreiten. Denn gerade so große Projekte brauchen eine sinnvolle wissenschaftliche Begleitung, um zu wissen, an welchen Schräubchen man vielleicht noch drehen muss“ – Integrationsministerin Claudia Plakolm
„Unsere Linie ist klar: Wir müssen die ungeregelte Zuwanderung stoppen, um Akzeptanz für qualifizierte Zuwanderung zu schaffen. Denn die Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten ist gerade im Bereich der Pflege ein zentrales Thema. In Oberösterreich haben wir hier einen vorbildlichen Prozess geschaffen, viele philippinische Pflegekräfte sind gut in den Alten- und Pflegeheimen angekommen und verrichten dort eine wertvolle Arbeit. Mit der gemeinsamen Studie wollen wir das „Ankommen“ im neuen Land und die betriebliche Integration noch weiter verbessern.“ – Sozial- und Integrationslandesrat Dr. Christian Dörfel
„Die demographische Entwicklung stellt für die Sozialhilfeverbände eine große Herausforderung dar. Wir wollen daher möglichst viel qualifiziertes Personal für unsere Alten- und Pflegeheime gewinnen. Dazu gehören in einem gewissen Ausmaß auch ausgebildete Pflegekräfte aus Drittstaaten. Wir müssen aber laufend daran arbeiten, dass dabei für alle Beteiligten auch die Rahmenbedingungen passen. Das Bezirksseniorenhaus Gramastetten wird sich daher im Rahmen der Studie aktiv einbringen.“ – Bezirkshauptmann Dr. Ferdinand Watschinger
„Die Integration von Pflegefachkräften aus Drittstaaten ist ein zentrales Anliegen der FH Gesundheitsberufe OÖ. Unsere Studie wird evidenzbasierte Grundlagen für nachhaltige Lösungen in der Langzeitpflege liefern. Durch Nostrifikationslehrgänge ermöglichen wir diesen Kolleg/innen die berufliche Gleichstellung in Österreich. Fachliche Kompetenz und soziale Integration stehen dabei im Mittelpunkt. Integration ist ein gemeinsamer Auftrag von Bildung, Praxis und Gesellschaft.“ – Mag. Heide Maria Jackel, MBA, Studiengangsleitung Bachelor Gesundheits- und Krankenpflege
In Kürze:
· Mit der standardisierten Anwerbung von Pflegekräften aus Drittstaaten setzt Oberösterreich einen Schwerpunkt im Bereich der qualifizierten Zuwanderung. · 233 philippinische Pflegekräfte sind derzeit in Oberösterreichs Alten- und Pflegeheimen tätig, weitere 29 Einreisen sind über die Sozialhilfeverbände noch 2025 geplant. 2026 werden erstmals auch Pflegekräfte aus Kolumbien und Indien einreisen. · Die Ankunft und Integration der Pflegkräfte aus dem Ausland funktioniert bereits gut, entsprechende Prozesse wurden vereinfacht und standardisiert. Speziell die Integration im Betrieb soll nun noch einmal verbessert werden. · Dazu starten Bundeskanzleramt und Sozialressort eine Studie zur betrieblichen Integration von Fachkräften aus Drittstaaten. · Die Ableitungen sollen in einem Maßnahmenpaket durch die Pflege- und BetreuungsManagement GmbH umgesetzt werden. |
Anwerbung von Fachkräften aus Drittstaaten als Element in der Fachkräftestrategie Pflege
- Die Gewinnung von Pflegekräften hat in Oberösterreich hohe Priorität. Mit der Fachkräftestrategie Pflege setzen wir konsequent Maßnahmen, um Menschen für Pflegeberufe zu begeistern. Dabei setzen wir als ein Element auch auf die Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten.
- OÖ ist hier bereits sehr erfolgreich: Knapp 233 philippinische Pflegekräfte verrichten in oö. Alten- und Pflegeheimen bereits ihren Dienst.
- Auch in diesem Bereich geht das Sozialressort strategisch und stufenweise vor – der Prozess von der Anwerbung im Ausland über die Berufsanerkennung bis zur Integration in Oberösterreich wird gesamthaft gedacht:
- Technische Voraussetzungen sowie Erleichterungen beim Einreiseprozess wurden im Prozess Streamlining Dazu gehört eine enge Abstimmung der relevanten Akteure (OÖ ist hier einziges Bundesland) sowie eine Optimierung der Verfahren (zB prioritäre Behandlung von Rot-Weiß-Rot-Card-Anträgen).
- Als weiterer Schritt folgte die Ausschreibung sowie Erweiterung der Zielländer, die den Einrichtungen möglichst unkompliziert den Abruf von Pflegekräften erleichtern soll (Zusammenarbeit mit Agenturen). Hauptzielland sind weiterhin die Philippinen, derzeit laufen Gespräche mit Kolumbien.
- Als Unterstützung für die Gesamtprozessumsetzung (von der Auswahl bis zur Ankunft und Integration) steht nun die neue OÖ Pflege- und BetreuungsManagement GmbH zur Verfügung, die dafür umfassende Maßnahmen erarbeitet und bei Fragen unterstützt. Dabei wird laufend auf Verbesserung und Nachschärfung gesetzt, u.a. mit der geplanten Studie.
Studie von Bundeskanzleramt, Sozialressort und FH Gesundheitsberufe soll betriebliche Integration von Fachkräften weiter verbessern
- Die gemeinsam von Bundeskanzleramt und Sozialressort finanzierte Studie „Betriebliche Integration von Fachkräften“ soll in einer qualitativen Befragung die fördernden und hemmenden Faktoren der Integration ermitteln und evaluieren (z.B. Arbeitsklima, Kommunikation, Einstellungen, Arbeitsorganisation, Fachlichkeit, etc.). Es ist die erste Studie in Österreich, die diese Faktoren tiefgreifend (auf mehreren Ebenen) analysiert und aufarbeitet.
- Dafür werden drei Ebenen befragt: (1) Führungskräfte, (2) etablierte Mitarbeiter, (3) philippinische Mitarbeiter. In Summe werden fünf Heime an der Studie teilnehmen, darunter auch das Bezirksseniorenhaus Gramastetten.
- Es soll im Anschluss ein Katalog an konkreten Empfehlungen und Maßnahmen für die betriebliche Integration entstehen, die von der OÖ Pflege- und BetreuungsManagement GmbH aufgearbeitet und in den Einrichtungen umgesetzt werden können.
- Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die FH Gesundheitsberufe, die Studie wird im zweiten Halbjahr 2026 fertiggestellt.
233 philippinische Pflegekräfte sind in Oberösterreich tätig, mehr als 100 weitere Einreisen geplant
- Bei den oberösterreichischen Sozialhilfeverbänden sind per Ende Juni 2025 160 philippinische Pflegekräfte tätig. Im Bezirk Urfahr-Umgebung sind es 11 Pflegekräfte.
- Davon haben 30 Personen die PFA-Ausbildung abgeschlossen
- Davon haben 11 die DGKP-Ausbildungen abgeschlossen
- Dazu kommen nochmal 73 philippinische Pflegekräfte, die bei konfessionellen Trägern, Einrichtungen nach dem Chancengleichheitsgesetz sowie bei Spitalsträgern arbeiten. In Summe verrichten derzeit also rund 233 philippinische Pflegekräfte ihren Dienst in OÖ.
- Weitere 29 Einreisen sind noch im heurigen Jahr über die Sozialhilfeverbände geplant.
Für 2026 wurden bereits 76 Abrufe getätigt, darunter 36 Filipinos, 28 Inder/innen und 12 Kolumbianer/innen.