Aktuelles.

Mehr Personal und mehr belegte Betten

Oö. Fachkräftestrategie Pflege wirkt nachhaltig – nächste Schritte in Umsetzung

 

 „Unser Ziel ist es, dass die Menschen in Oberösterreich im Alter gut betreut und versorgt werden – heute und in Zukunft. Das ist auch für die Angehörigen und die Familien eine zentrale Frage. Gute Pflege braucht gutes Personal. Die Fachkräftestrategie Pflege ist unsere Richtschnur im Sozialressort zur Gewinnung von Personal, zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Aufwertung des Pflegeberufs. Nach zwei Jahren zeigt sich, dass die Fachkräftestrategie erfolgreich ist: Das Image des Pflegeberufs hat gewonnen, die Anzahl der leerstehenden Betten aufgrund von Personalmangel sinkt kontinuierlich, wir können wieder mehr Menschen mit einem Platz im Pflegeheim versorgen. Die Maßnahmen der Fachkräftestrategie werden daher weiter konsequent umgesetzt“ – Sozial-Landesrat Dr. Christian Dörfel

 

„Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2040 werden in Oberösterreich über 92.000 Menschen pflegebedürftig sein. Das entspricht einer Steigerung von etwa 40 % gegenüber 2025. Wir haben daher ein gemeinsames Ziel: Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern, Personal sinnvoll zu entlasten sowie Digitalisierung und Innovation konsequent voranzutreiben. Die Stadt Linz leistet dabei Pionierarbeit: Die Pflegelehre in den städtischen Seniorenzentren ist ein Erfolgsmodell und wird im Herbst weiter ausgebaut. Das Pilotprojekt „Digitales Pflegeheim“ setzt österreichweit neue Maßstäbe, unter anderem in der Telemedizin. Digitalisierung und Innovation sind der Schlüssel, um das Personal vor Ort sinnvoll zu entlasten“ – Vorsitzender Oö. Städtebund Bgm. Mag. Dietmar Prammer

 

„Die Gemeinden sind, neben vielen anderen Bereichen, auch Garanten eines guten Pflege- und Betreuungsangebots in unserem Bundesland. Deshalb unterstützt der OÖ Gemeindebund die Fachkräftestrategie Pflege von Beginn an, weil gerade die Menschen, die in diesem so wichtigen Bereich arbeiten, entscheidend für den Erfolg unserer gemeinsamen Anstrengungen sind. Nur durch aktives Herangehen an die großen Herausforderungen, die dieser Bereich in den nächsten Jahren mit sich bringen wird, können wir das gemeinsam stemmen. Die Richtung stimmt.“ – Vizepräsident Oö. Gemeindebund LAbg. a.D. Bgm. Peter Oberlehner

 

 

 

In Kürze:

·         Die Fachkräftestrategie Pflege ist ein gemeinsames Maßnahmenpaket von Sozialressort, Oö. Städtebund und Oö. Gemeindebund um Mitarbeiter/innen für den Pflegeberuf zu gewinnen und die Rahmenbedingungen für den Pflegeberuf zu verbessern.

·         Nach zwei Jahren Umsetzung sieht man bei zentralen Kennzahlen eine positive Entwicklung – die Fachkräftestrategie Pflege wirkt nachhaltig:

o   Insgesamt 11.193 Betten waren Ende 2024 belegt bzw. vergeben, ein Plus von 156 Betten, die für die Betreuung älterer Menschen zur Verfügung stehen. Es können somit mehr Menschen in den Heimen versorgt werden.

·         Neue, niederschwellige Berufseinstiege wie jene als Stützkraft werden positiv angenommen und wachsen, Berufsbilder wie Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz finden Einzug in die stationäre Langzeitpflege

·         Die Zahl der Absolvent/innen einer Pflegeausbildung ist seit 2022 um 30 % gestiegen (743 im Jahr 2024).

·         Kernpunkte der Strategie wie das Oö. Pflegestipendium, die Umsetzung der Pflege- und BetreuungsManagement GmbH und die standardisierte Rekrutierung von Fachkräften aus Drittstaaten als ergänzende Maßnahme zur Personalgewinnung sind erfolgreich angelaufen.

·         Als weitere Schwerpunkte folgen die Einführung einer Ausbildungsberatungsstelle, die Stärkung der Führungskompetenz der Heim- und Wohnbereichsleitungen, die Flexibilisierung der Dienstplangestaltung und auch die Überprüfung und Modernisierung der Lehrpläne.

 

 

 

 

Oö. Fachkräftestrategie Pflege – Hälfte der Maßnahmen umgesetzt

Die Oö. Fachkräftestrategie wurde Anfang 2023 mit 50 ganz konkreten Maßnahmen für die Pflege in Oberösterreich präsentiert, um die dringliche Frage der Personalgewinnung in der Pflege aktiv zu bearbeiten. Neben dem neuen Prozess „Betreuungsarchitektur 2040“ ist die Fachkräftestrategie ein zentrales Element zur Sicherung einer guten Pflege für die Menschen in Oberösterreich. Sie ist ein gemeinsames Projekt von Sozialressort, Städte- und Gemeindebund. Ziele der Fachkräftestrategie Pflege sind unter anderem:

 

  • Die Gewinnung von Pflegekräften für Oberösterreichs Alten- und Pflegeheime, um Menschen, die einen Platz benötigen, versorgen zu können
  • Die Attraktivierung der Rahmenbedingungen für den Pflegeberuf und die Entlastung von Mitarbeiter/innen
  • Umsetzung von neuen, niederschwelligen Einstiegsmöglichkeiten in den Pflegeberuf

 

Nach zwei Jahren Umsetzung zeigen sich bei zentralen Kennzahlen, darunter die Anzahl der belegten Betten in den Alten- und Pflegeheime, positive Entwicklungen.

 

So ist die Anzahl der belegten Betten in den Heimen seit Umsetzung der Strategie gestiegen (+ 156). Auch die Anzahl der leeren Betten in den Heimen geht konstant zurück. Das ist ein gutes Zeichen, dass die Maßnahmen der Fachkräftestrategie wirken und der positive Trend fortgesetzt wird.

 

Es können mehr Betten in den Alten- und Pflegeheimen belegt und somit mehr ältere Menschen versorgt werden.

Seit Umsetzung der Fachkräftestrategie ist die Anzahl der belegten und verplanten Betten in den Einrichtungen stetig gestiegen. Insgesamt 11.193 Betten waren Ende 2024 belegt bzw. vergeben, ein Plus von 156 Betten, die für die Betreuung älterer Menschen zur Verfügung stehen.

 

„Training on the job“ bringt mehr Mitarbeiter/innen: Neue, niederschwellige Einstiegsmöglichkeiten werden gut angenommen – mehr helfende Hände in den Heimen

Das neue Berufsbild Stützkraft ermöglicht seit 2023 einen niederschwelligen Einstieg in einen Pflege- und Betreuungsberuf ohne pflegerische Vorbildung. Die Personen verpflichten sich zum Abschluss einer Pflegeausbildung innerhalb von zwei Jahren und können die Ausbildung zu 50% in der Dienstzeit absolvieren. Diese neue Einstiegsmöglichkeit wird sehr gut angenommen: 216 Stützkräfte waren Ende 2024 in Oberösterreichs Heimen tätig. Einen weiteren Zuwachs gab es bei den Heimhilfen, die betreuungsbedürftige Menschen bei Aktivitäten des täglichen Lebens unterstützen.

 

 

 

Zunahme auch bei Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz – Kompetenzerweiterungen notwendig

Personalzuwachs gibt es auch bei den Pflegeberufen Pflegefachassistenz (PFA) und Pflegeassistenz (PA). 287 PFA (+ 116 seit Ende 2022) und 322 PA (+ 144 seit Ende 2022) sind in den Alten- und Pflegeheimen tätig.

 

Aktuell ist die Gruppe der PFA noch nicht in allen Einrichtungen vertreten, findet aber immer stärker Anklang. Die PFA entlasten durch ihre Tätigkeiten das diplomierte Pflegepersonal (zB Visiten, Medikamentenmanagement, Verbandswechsel). PFA können auch mit Führungsaufgaben betraut werden. Auch PAs arbeiten unter Aufsicht der Diplomierten und sind auch selbständig tätig.

 

 

Bisherige Bilanz der Fachkräftestrategie: Hälfte der Maßnahmen umgesetzt, weitere Hälfte in Arbeit

 

Mit aktuellem Stand wurden bereits 25 Maßnahmen aus der Fachkräftestrategie Pflege umgesetzt. 23 weitere Maßnahmen sind in Umsetzung, zwei Maßnahmen werden im Rahmen des Prozesses „Betreuungsarchitektur 2040“ umgesetzt. Einzelne Maßnahmen werden auch in enger Zusammenarbeit bzw. durch die neue Pflege- und BetreuungsManagement GmbH umgesetzt.

 

Umsetzung der Oö. Pflege- und BetreuungsManagement GmbH: Mit März 2025 hat die Oö. Pflege- und BetreuungsManagement GmbH mit der neuen Geschäftsführerin Anna Ferihumer ihre Arbeit aufgenommen. Die GmbH wird die Sozialhilfeverbände in zentralen Fragen wie Personalgewinnung unterstützen. Die Strukturen der GmbH werden derzeit aufgebaut, erste Projekte wie eine zentrale Ausbildungsberatungsstelle oder eine Kampagne zur Gewinnung von Pflegekräften werden noch in diesem Jahr umgesetzt.

 

Oö. Pflegestipendium als attraktiver Anreiz für eine Pflegeausbildung: Das Pflegestipendium wurde mit Jahreswechsel valorisiert und beträgt nun monatlich und einkommensunabhängig 630 Euro für Personen, die sich in einer Pflegeausbildung befinden. Im letzten Jahr wurden 411 Anträge bewilligt und damit mehr als 4 Mio. Euro an Unterstützungsleistungen ausbezahlt.

 

Senkung des Berufseinstiegsalters für Sozialbetreuungsberufe: auf einheitlich 18 Jahre, eine wesentliche Attraktivierung der Pflegeausbildung für junge Menschen: Man kann früher mit der Ausbildung beginnen, die Lücke zwischen Pflichtschulabschluss und Ausbildungsbeginn ist somit kleiner.

 

Umsetzung der Pflegelehre: Die Pflegelehre wird seit letztem Jahr in Oberösterreich gemeinsam mit der Berufsschule Linz 1 und der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege angeboten, derzeit absolvieren 17 Personen eine Pflegelehre. Sieben Ausbildungsbetriebe für die Pflegelehre sind bereits bewilligt, weitere 13 haben sich um eine Bewilligung beworben.

 

Digitalisierung & Flexibilisierung der Ausbildung: Die Ausbildung zur Heimhilfe wird auch in digitaler Form angeboten. Neben den klassischen Präsenzphasen wird es auch Online- und Selbstlernphasen geben, um den Lernstoff flexibler und individueller zu vermitteln. Das eignet sich bspw. sehr gut für Menschen mit Betreuungspflichten oder beruflichen Verpflichtungen.

 

Standardisiertes Verfahren für Drittstaaten-Anwerbungen: Neben der Gewinnung von Personal aus dem Inland läuft auch die Rekrutierung aus Drittstaaten. OÖ ist bei der Anwerbung von Drittstaatsangehörigen Vorreiter, weil es von der Anwerbung bis zur Integration vor Ort ein standardisiertes Verfahren gibt. Seit 2021 wurden 226 Pflegekräfte aus Drittstaaten über die Sozialhilfeverbände nach Österreich geholt, für heuer sind weitere 44 Einreisen geplant. In den Pflegeheimen sind derzeit ausschließlich philippinische Pflegekräfte tätig. Für das erste Quartal 2026 sind bereits die nächsten 19 Einreisen geplant.

 

Neue Schwerpunkte 2025:

Einführung einer Ausbildungsberatungsstelle: Gemeinsam mit der Pflege- und BetreuungsManagement GmbH wird eine zentrale Anlaufstelle für Personen geschaffen, die Interesse an einer Pflegeausbildung haben und Unterstützung (etwa bei Fragen der Ausbildungsfinanzierung) brauchen.

 

Stärkung der Führungskompetenz: Je besser die Führung, desto stärker die Teams. Damit das auch so bleibt, wurden durch die Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich standardisierte Führungskräftelehrgänge konzipiert und ausgeschrieben. Als weitere Maßnahme wird zudem ein Führungskräftehandbuch ausgearbeitet.

 

Flexibilisierung der Dienstplangestaltung: Dienstplaninstabilität und häufiges kurzfristiges Einspringen sind zwei der größten Belastungsfaktoren für Mitarbeiter/innen in der stationären Betreuung und Pflege. In einem gemeinsamen Projekt der Sozialhilfeverbände mit der AK OÖ werden derzeit neue Dienstplanprogramme implementiert, die für Entlastung sorgen sollen.

 

Gezielte Ansprache von migrantischen Communitys und AMS-Kund/innen: Es finden laufend Initiativen statt, um Migrant/innen für den Pflegeberuf anzusprechen. Ende April findet durch den Integrationsfonds eine Karriereplattform für Pflegejobs statt, am 23. Mai plant die Sozialabteilung mit der Integrationsstelle eine Informationsveranstaltung für entsprechende Zielgruppen. Ende des Jahres wurden Schreiben an AMS-registrierte Personen übermittelt, in denen auf eine Ausbildung im Pflegebereich als Jobperspektive hingewiesen wurde. Daraus folgend fanden etwa 500 Beratungsgespräche mit Interessierten statt.

 

Entwicklung eines klar definierten Versorgungsauftrags der Alten- und Pflegeheime: Es geht dabei um die Zusammenarbeit der stationären Einrichtungen mit den Angehörigen sowie den Fragen rund um die Aufgabenteilung, d.h. welche Aufgaben fallen auch pflegenden Angehörigen zu. Hier soll für die Alten- und Pflegeheime ein eigener Katalog entwickelt werden, der bspw. im Rahmen von Heimaufnahmen verwendet werden kann.

 

Modernisierung und Überprüfung der Lehrpläne: Überprüfung der Lehrpläne auf Modernität und Aktualität bspw. in Hinblick auf den gerontologischen Bereich, der immer wichtiger wird.

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